Im Kärntner Weinbau hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel getan. Als Horst Wild 2007 das Ruder des noch recht jungen Kärntner Weinbauverbands übernahm, umfassten die Rebflächen des Bundeslandes gerade einmal zehn Hektar. Seither ist die Anbaufläche auf rund 150 Hektar gewachsen und die jährliche Flaschenproduktion von 30.000 auf 500.000 Stück gestiegen.
„Aus einer sehr interessierten und lebhaften Runde von Hobbywinzern ist inzwischen ein Wirtschaftszweig mit hauptberuflichen Weinbaubetrieben geworden,“ rekapituliert der scheidende Weinbaupräsident Wild seine Zeit im Kärntner Weinbau. Dabei ist die Zahl der Mitglieder im Kärntner Verband annähernd gleichgeblieben: „Damals wie heute gibt es 160, nur haben sich die Bedingungen wesentlich geändert. Damals konnte kein Winzer vom Weinverkauf leben, mittlerweile sind es gleich mehrere.“
Wild selbst startete 2003 seinen Quereinstieg in den Weinbau gemeinsam mit anderen Neulingen mit der Neuauspflanzung des Klagenfurter Stadtweingartens. Nach wie vor führt er einen eigenen Betrieb am Wörthersee im Nebenerwerb. Hauptberuflich ist er in der Versicherungsbranche tätig. Vor allem aus zeitlichen Gründen und zum Erhalt der eigenen Gesundheit hat er sich mit 61 Jahren nun dazu entschlossen, seine Funktion im Weinbauverband zu übergeben.
Als Nachfolger Wilds wurde im Rahmen des Kärntner Weinbautags Georg Lexer vom Klagenfurter Weingut Karnburg (Kegley & Lexer) gewählt, der bisher als Kassier im Verbandvorstand tätig gewesen war. Horst Wild plädierte in seiner abschließenden Rede besonders für nachhaltige Produktion und „Slow Wine“, um den Kärntner Wein auch in Zukunft gut am Markt etablieren zu können.