Bereits 2023 war das Unternehmen in den Schlagzahlen gewesen, weil die Wirtschaftsagentur Burgenland im Auftrag des Landes 195.000 Flaschen Sekt gekauft hatte um die Zahlungsfähigkeit des Sektproduzenten sicherzustellen. Der geplante Rückkauf der Ware durch Szigeti wird jetzt hinfällig. Wie die Landesagentur in einer Aussendung mitteilte, werden Käufer für den ausgelegten Rohsekt gesucht, um die 800.000 Euro Wareneinsatz so zurückzuerhalten.
Diese ungewöhnliche Aktion des Landes Burgenland konnte die Insolvenz Szigetis scheinbar nur hinauszögern. Weiterhin sieht er die Corona-Pandemie als Hauptgrund für den hinkenden Absatz seiner hochpreisigen Sekte. Ziel der Eröffnung des Sanierungsverfahrens ist die Fortführung des Betriebes, notfalls mit mehr Geld von außerhalb.
Laut Informationen des Alpenländischen Kreditorenverbandes belaufen sich die ausstehenden Gesamtverbindlichkeiten von A-Nobis auf mehr als sechs Millionen Euro – das Aktivvermögen liegt bei 1,2 Millionen. Die Überschuldung beträgt damit fast fünf Millionen Euro. Der Sanierungsplan sieht eine Rückzahlung von 20 Prozent der Schulden vor, zahlbar in vier Raten innerhalb von zwei Jahren.
Als Teil des Sanierungsplans ist eine Rückübersiedelung nach Gols vorgesehen, wo Szigetis Bruder Peter weiterhin Sekt produziert. Der auf eine Jahresproduktion von 250.000 Flaschen ausgelegte Neubau in Zurndorf wurde erst vor wenigen Jahren um mehr als acht Millionen Euro errichtet nachdem sich die Wege der Brüder getrennt hatten.
Die Zurndorfer Kellerei soll im Zuge der Sanierung von einer gewissen „Hipster Invest GmbH“ übernommen werden. Der Sanierungsplan sieht vor, dass die Verwertungsgesellschaft die Liegenschaft binnen zwei Jahren bestmöglich verwerten soll um Szigetis Schulden so um bis zu 4,2 Millionen Euro zu reduzieren.
Von der Insolvenz sind rund 70 Gläubiger und zwölf Dienstnehmer betroffen. Die Zahlung von Gehältern wurde ausgesetzt. Der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverantwortung beim Landesgericht Eisenstadt wird nun geprüft.