Champagne

Neuseeland-Schwein als Unkraut-Regulierer?

Ein Artikel von Redaktion | 27.02.2023 - 12:35
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Die neuseeländische Kunekune-Rasse hat eine schwache Nackenmuskulatur, sodass die Schweine nicht in Versuchung geraten, an den höhergelegenen Trauben zu naschen. © Patrick auf Pixabay

In Cramant in der französischen Champagne werden neue umweltschonende Methoden der Unkrautbeseitigung angewandt: Statt chemischer oder mechanischer Methoden werden kleine Schweine eingesetzt, die sich an den Unkräutern unter den Champagnerreben zu schaffen machen. Dabei handelt es sich um die aus Neuseeland stammende Schweinerasse Kunekune – ein Maori-Wort, das „rund und fett“ bedeutet. Die Zwergschweine haben ein hellbraunes Fell, relativ große Köpfe und eine schwache Nackenmuskulatur. Die Schwäche ihrer Nackenmuskulatur soll sie daran hindern, ihren Kopf zu heben, um an Blätter, Äste oder Trauben zu gelangen. Die Schweine werden durch elektrische Zäune in den Bereichen gehalten, die bearbeitet werden müssen, und können in der Regel nach etwas mehr als einer Woche auf eine neue Parzelle im Weinberg umgesiedelt werden.

Vorteile der kleinen Runden
Neben dem Vorteil, chemische Pestizide und häufige Traktorüberfahrten zu ersetzten, können Schweine im Weingarten das Infektionsrisiko verringern: Sie fressen das abgefallene Laub im Weingarten und verringern so die Zahl der über den Winter überlebenden Schimmelpilzerreger. Weiters können sie auch an schwierigen Parzellen mit steilen Hängen eingesetzt werden. Die Kunekune könnten ein wichtiger Baustein für das Ziel des regionalen Champagnerverbands sein, bis 2030 alle Champagne-Winzer als umweltfreundlich zu zertifizieren.

Besser als Schafe oder Gänse
Kunekune-Schweine wurden erstmals in Weinbergen in Bordeaux getestet, nachdem Versuche mit Schafen fehlgeschlagen waren. Laut verschiedenen französischen Medien stellten die Winzer fest, dass Schafe zwar das Gras in Schach hielten, aber manchmal Unkraut zurückließen und die Wurzeln nicht herauszogen. Auch Gänse wurden eingesetzt, um das Gras kurz zu halten, diese haben aber die schlechte Angewohnheit, auch die Rebstöcke anzuknabbern.