STRUKTURWANDEL

Zwei Drittel weniger Weingüter in Italien

Ein Artikel von Redaktion | 11.10.2022 - 10:01

Laut Zahlen des italienischen Statistikamts Istat, die vom Weinverband Unione Italiana Vini (UIV) analysiert wurden, gab es im Jahr 2000 noch 791.000 Weinbaubetriebe in Italien. Bis 2020 schmolz diese Zahl um 68 Prozent auf „lediglich“ 255.500 Weingüter. Die Gesamtrebfläche Italiens blieb in dem Zeitraum hingegen stabil bei etwa 635.000 Hektar. Das durchschnittliche italienische Weingut besitzt aktuell daher mit 2,5 Hektar um etwa 175 Prozent mehr Rebfläche als zur Jahrtausendwende.

Die einzelnen Regionen haben sich mitunter drastisch unterschiedlich entwickelt. Die meisten Betriebe hörten in Mittelitalien auf, gefolgt vom Norden des Landes. Im Süden hingegen befinden sich noch die meisten aktiven Weingüter, Apulien verfügt über etwa 36.000, Sizilien über 30.000.

In den beiden norditalienischen Regionen Ligurien und Aostatal sowie in Kalabrien und in der Basilikata im Süden des Landes liegt die Rebfläche eines Weingutes im Schnitt bei weniger als einem Hektar. Am meisten Rebfläche besitzen die Weinbauern im Friaul mit durchschnittlich 5,5 Hektar sowie in der Lombardei mit vier Hektar.

Diesen Strukturwandel in der Weinbranche merken die meisten europäischen Weinländer. Die italienische Weinlandschaft ist jedoch historisch ähnlich kleinstrukturiert wie die österreichische, wodurch der Rückgang der Betriebe noch drastischer ausfällt. In Österreich wurden seit der Jahrtausendwende ebenfalls über 60% der Weingüter geschlossen. Die durchschnittliche Rebfläche pro Betrieb beträgt hierzulande aktuell etwa 3,8 Hektar. In Frankreich hingegen hat das durchschnittliche Weingut etwa 20 Hektar.