Fertigstellung 2026

Bewässerungsprojekt für 200 Hektar im Traisental gestartet

Ein Artikel von Redaktion | 03.09.2024 - 11:41

Das Projekt begann mit Arbeitskreisen von aktiven Winzern aus dem Traisental, woraus sich die Wassergenossenschaft Unteres Traisental gründete. Deren Obmann Markus Huber, Winzer in Nussdorf ob der Traisen, erklärt die Notwendigkeit des Bewässerungsprojekts mit fehlenden freien Wasserreserven im Traisental. Angesichts des Klimawandels wird sich diese Situation in den kommenden Jahren weiterhin verschärfen. Daher wurde nun das Projekt „Aqua Repono“ gestartet, der Name ist lateinisch und steht für Wasserspeicher.

Im Rahmen des Projekts sind der Bau von Brunnen im Umfeld der Donau sowie einer Hauptleitung und anschließenden Verteilungen in den Weingärten geplant. Die Hauptleitung soll mit rund acht Kilometern Länge das Herzstück der geplanten Tröpfchenbewässerung für rund 200 Hektar Fläche sein. Der Vorstand der Wassergenossenschaft mit 181 Mitgliedern wird in Zukunft anhand von Sensoren, die den Trockenstress der Reben messen, entscheiden, wann bewässert wird. „Der Zyklus wird zehn Tage dauern, bis der letzte Weingarten bewässert wird“, erklärt Huber.

Nach jahrelangen Vorbereitungen sollen nach einer Ausschreibung bald die Aufträge für das bereits genehmigte Projekt vergeben werden, geplanter Baubeginn ist im Spätherbst. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2026 geplant. Für das durch das EU-Förderprogramm LEADER unterstützte Projekt sind Investitionen im höheren einstelligen Millionenbereich geplant. 50 Prozent der Kosten für die Hauptleitung werden gefördert.

„Aqua Repono“ wurde in der Kategorie „Wasser“ bereits mit dem Energy Globe Österreich Award 2023 ausgezeichnet, einem Preis für Umweltprojekte. Die Baumaßnahmen werden dafür sorgen, Wasserüberschüsse etwa aus Starkregenereignissen zu speichern, bis sie gebraucht werden. Laut der Wassergenossenschaft wird das Projekt dafür verantwortlich sein, Wasser langfristig im Traisental zu halten und so Wein- und Obstbau in der Region auch in Zukunft zu ermöglichen. Außerdem soll das Wasser aus den Leitungen im Falle eines Waldbrandes zum Löschen verwendet werden können.

In ganz Österreich werden aktuell rund 5% der Weingartenfläche bewässert, schätzt der Weinbauverband. Huber sieht in dem Riesenprojekt im Traisental daher einen zukünftigen Wettbewerbsvorteil für die Traisentaler Winzer.