Vor nun mehr vierzig Jahren gründete Dr. Helmut Romé gemeinsam mit Hans Dibold das Magazin Falstaff. Dessen Ziel sollte es sein, „das Gefühl für Lebensqualität zu vertiefen“. Der Rebensaft war Romé gewisserweise in die Wiege gelegt, denn ein Teil seiner Familie war in der alten Südsteiermark, die heute zu Slowenien gehört, eng mit der Weinwirtschaft verbunden.
Kenner der internationalen Weinwelt
In seinem frühen Berufsleben erhielt Romé für seine Arbeit mit Schwerpunkt Ost-West-Beziehungen im Bereich der Wirtschaftspolitik den renommierten Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis. So war Dr. Romé als Mitautor und Herausgeber wirtschaftspolitischer Bücher tätig, zusätzlich konnte er sich schon in jungen Jahren als Kenner der internationalen Weinwelt einen Namen machen. Er verfasste zahlreiche kompetente Artikel über Weinbaupolitik, Weinkultur und über die Besonderheiten der großen Weine Europas und kann mit Recht als erster, professioneller Weinjournalist bezeichnet werden. Sein Buch „Die großen Weine Österreichs“, das 1979 erschien, avancierte rasch zum Standardwerk zum Thema „Wein aus Österreich“. Mit einigen Partnern gründete er die Vinothek St. Stephan, stieg aber später aus dem Geschäft aus.
Romé erhielt 1986 als Erster den „Steinfederpreis“ der Vinea Wachau, die im Weinjournalismus höchste Auszeichnung des Landes. Eine weitere große Leidenschaft Romés war die Zigarrenkultur. Mit der Hofübergabe, anlässlich des Verkaufes des Falstaff-Verlags an Wolfgang Rosam vor zwölf Jahren, ist Romé in den Unruhestand getreten.
Abschied vom Winzerpionier Engelbert Gesellmann
Ein weitere Persönlichkeit, die den Weinbau geprägt hatte, verstarb Anfang Dezember: der bekannte Winzer Engelbert Gesellmann aus Deutschkreutz. Mit erstklassigen Blaufränkischen legte er den Grundstein zu einer erfolgreichen Betriebsentwicklung. Die Übergabe des Betriebes erfolgte harmonisch im Jahre 2000, doch bereits davor hat er die Innovationen und Ideen der jungen Generation nach Kräften gefördert. Heute steht das Weingut Gesellmann, Mitglied der Renommierten Weingüter Burgenland, an der Spitze der österreichischen Weinelite und erzeugt auf 50 Hektar Weltklasseweine. Vater und Sohn Gesellmann durften sich verdienter Maßen über zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen freuen. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ehrte Engelbert Gesellmann heuer mit der höchsten Auszeichnung des Landes, dem Komturkreuz und sprach von „einem der großen Wegbereiter, die den ausgezeichneten Ruf des burgenländischen Weines wesentlich mitbegründet haben.“
„Beide Persönlichkeiten haben den heimischen Weinbau auf verschiedenen Ebenen nachhaltig geprägt“, würdigt Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager die Leistungen von Helmut Romé und Engelbert Gesellmann.