Forscher der britischen University of East Anglia (UEA) haben Gegenden ermittelt, die dank relativ stabilen Klimas eine gewisse Ertragssicherheit für Wein bieten. Die potenziellen Top-Standorte befinden sich oft in Regionen, für welche Weinbau bislang untypisch ist. Manche Gebiete könnten laut wissenschaftlicher Analyse selbst der Champagne Konkurrenz machen.
Klimaerhitzung
„Die Hitzewelle dieses Sommers hat eine Rekordtraubenernte und einen Spitzenjahrgang für englischen und walisischen Wein gebracht, was großes Interesse an Investment- und Grundstückschancen ausgelöst hat“, erklärte Steve Dorling, Professor für Meteorologie an der UEA. Das englische Wetter ist aber nur selten so gut, die Ernteerträge sind daher im internationalen Vergleich meist gering und sehr variabel. „Wir wollten die besten Orte identifizieren, um Weingärten zu pflanzen und die Widerstandsfähigkeit der Branche gegen das launische britische Wetter zu verringern“, so Dorling.
Die Forscher haben daher in Zusammenarbeit mit Weinherstellern neuartige geografische Analyseverfahren genutzt, um die Eignung von Land in England und Wales für den Weinbau zu beurteilen. Dabei wurden Einheiten von 50 mal 50 Metern Größe betrachtet. „Einige der besten Gegenden, die wir gefunden haben, befinden sich dort, wo es bislang wenig Weingärten gibt, wie in Essex und Suffolk – Landesteile, die trockener, wärmer und im Jahresvergleich stabiler sind als manche etabliertere Weinbauregionen“, sagte Alistair Nesbitt, Erstautor der im „Journal of Land Use Science“ erschienenen Studie. Die genutzten Techniken hätten es erlaubt, Gegenden zu finden, die reif für künftige Weinbau-Investitionen seien. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass viele existierende Weingärten eigentlich keine besonders guten Standorte haben. Es gebe also definitiv Raum für Verbesserung.