Austriebsspritzungen gegen Kräuselmilbe und Rote Spinne sind dann ratsam, wenn im Vorjahr ein starker Befall festzustellen war. Insbesondere in Junganlagen sollte man auf jeden Fall eine Austriebsbehandlung durchführen. Hier ist die zur natürlichen Bekämpfung notwendige Raubmilbe in noch nicht ausreichender Anzahl vorhanden bzw. kann sie sich durch die noch nicht geschlossene Laubwand auch nicht von Stock zu Stock ausbreiten. Die Bekämpfungsmaßnahmen kann mit Schwefel durchgeführt werden (7,5kg Schwefel/ha). Bei der Austriebsspritzung sollten Außentemperaturen von mindestens 16°C herrschen und es muss eine gründliche Benetzung geachtet werden.
Der ideale Einsatzzeitpunkt für die Behandlung mit Netzschwefel zum Austrieb ist das Stadium des Knospenschwellens, noch bevor die Knospen mit dem Aufbrechen beginnen.
Die Schwarzfleckenkrankheit (Phomopsis) ist vermehrt in manchen Weinbaugegenden vermehrt zu beobachten. Die Austriebsspritzung mit Schwefel gegen die Kräuselmilbe wirkt auch gegen diesen Schaderreger. Es sollte auf eine sehr gute Benetzung des Stockes geachtet werden. Bei sehr starkem Befall von Phomopsis sollte vor Regen, wenn sich die Blätter der Rebe entfalten, ein gegen Phomopsis zugelassen Wirkstoff eingesetzt werden. Phomopsis wird hauptsächlich mit der Peronospora-Spritzung durchgeführt.
Gab es vermehrt im Vorjahr ein Problem mit Schildläusen, ist eine Austriebsspritzung mit Paraffinöl (Austriebsspritzmittel 7E, Paroil oder Promanal Neu – zugelassen gegen die Schadfaktoren, Obstbaumspinnmilbe, Kräuselmilbe, Pockenmilbe und Springwurm) empfehlenswert. Ein Ölfilm überzieht die Schädlinge, unter welchem diese ersticken. Paroil ist pflanzenverträglich und schont Raubmilben und andere Nützlinge (2%ig beim Knospenschwellen spritzen). Auf beidseitiges Waschen des Rebstockes inkl. Rebstamm und insbesondere der Blattunterseiten achten.