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Neuer Obmann der "WDP Winzer Domaine Pöttelsdorf" © WDP Winzer Domaine Pöttelsdorf

Neustart der Domaine Pöttelsdorf

Ein Artikel von DI Walter Kaltzin | 15.07.2009 - 00:00
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Neuer Obmann der "WDP Winzer Domaine Pöttelsdorf" © WDP Winzer Domaine Pöttelsdorf

Die traditionsreiche und wiederholt prämiierte Domaine Pöttelsdorf setzt zum Neustart an. Der Konkurs der Winzergenossenschaft konnte buchstäblich in letzter Minute abgewendet werden: Mit 1. Juli 2009 wurde eine neue Gesellschaft, die WDP Winzer Domaine Pöttelsdorf GmbH, ins Handelsregister eingetragen und deren Finanzierung abgesichert. "Damit haben die Pöttelsdorfer Weine und Winzer wieder Zukunft", freut sich Geschäftsführer Thomas Schandl.

Einigung mit Hausbank
Als neuem Obmann der insolventen Genossenschaft war es Schandl gelungen, gerade noch rechtzeitig vor der Versteigerung des Betriebes eine Einigung mit der Hausbank zu erzielen und einen Ausgleich herbeizuführen. Zwei strategische Investoren (Weinkellererei Burgenland und Jedermann Delicatessen Ges.m.b.h), die den Ausgleich mitfinanzierten, wurden ebenso gefunden wie eine neue Bank (Volksbank Nö. Süd). "Den Winzern konnte erspart werden, zusätzliche neue Haftungen zu übernehmen", berichtet Schandl, "sie werden für die 2007 abgelieferten Trauben eine Quote von 20 % erhalten."Die Winzergenossenschaft war nach einem Beschluss der Generalversammlung am 16. Juni 2009 durch den Masseverwalter geschlossen worden.
Die Kellerei wird seit 1. Juli 2009 als GmbH mit Vertragswinzern und den zwei neuen Investoren weitergeführt. Gesellschafter sind die Winzer DI Johann Riegler (Sigless), Bgm. Josef Haider (Zemendorf), Sven Feiler (Walbersdorf), Richard Pöttschacher, Rainer Kurz, Ernst Pauschenwein, Peter Schandl, Erich Kurz und Thomas Schandl (alle Pöttelsdorf). Die neun Winzer – und damit die Mehrheit – halten 72 % der Anteile.

Neues Konzept für Weinerlebniswelt
"Alle Winzer der vormaligen Genossenschaft haben ab der heurigen Ernte die Möglichkeit, ihre Trauben als Vertragswinzer zu fairen Preisen an die neue Gesellschaft zu liefern", sagt Schandl. Die Vinothek wird bereits von 15. bis 18. Juli mit verschiedenen Sonderangeboten wiedereröffnet. Für die Weinerlebniswelt vor Ort, die eine Hauptursache der Finanzkrise gewesen war, wird an einem neuen Konzept gearbeitet. Schandl gibt zu bedenken, dass mit der Investition in die Weinerlebniswelt auch eine umfassende Modernisierung des gesamten Betriebs einherging: "Die Kellerei ist jetzt auf dem modernsten Stand", betont er, "und wir werden in Hinkunft verstärkt auf Flaschenweine setzen."
Die Zeiten der Verunsicherung scheinen jedenfalls vorbei zu sein.