Die extreme Trockenheit der vergangenen Wochen hätte die Reife, die witterungsbedingt ohnehin schon weit fortgeschritten war, deutlich beschleunigt. Aufgrund der Kombination von sommerlicher Trockenheit und diverseren Spätfrösten, Verrieselungen und Hagelereignissen rechnet man seitens des Weinbauverbands mit einer geringeren Erntemenge als im Vorjahr und im langjährigen Durchschnitt. Konkret sprach Schmuckenschlager von 2,0 Mio. hl. Sollte es in den nächsten Wochen nicht oder nur wenig regnen, könnte der Wert durch die geringe Saftausbeute auch unter 2 Mio. hl sinken, ließ der Weinbaupräsident aufhorchen. Die Trockenheit hat aber auch gute Seiten: Aufgrund des gesunden Traubenmaterials könne man sich auf einen guten Jahrgang freuen.
Zweiter Themenblock der Pressekonferenz: Die angespannte Situation am Weinmarkt, die unter anderem auf dem verminderten Weinkonsum durch Alkoholbashing fußt. Aktuelle Berichterstattungen vermitteln oft das Bild, dass jeglicher Alkoholkonsum gefährlich und grundsätzlich abzulehnen sei. „Diese pauschale Sichtweise verkennt jedoch, dass nicht alle alkoholischen Getränke gleich sind und nicht jeder Konsum missbräuchlich. Wichtig ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol“, betonte Dir. Josef Glatt und plädiert für eine differenzierte Betrachtung.
Gerade das Naturprodukt Wein hebt sich von anderen alkoholischen Getränken ab. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass moderater Weinkonsum gesundheitliche Vorteile bieten kann, wie etwa die Förderung der Herz-Kreislauf-Funktionen und den Schutz vor freien Radikalen durch Weinphenole. „Wir sind gegen das derzeitige Alkoholbashing, betonen aber die Bedeutung eines maßvollen Konsums. Ein Beispiel dafür ist die europäische Plattform www.wineinmoderation.eu“, so Schmuckenschlager.