Präsentierten die innovative PET-Flasche für Wein mit gängigem BVS-Verschluss: (v.l.) Christoph Fingerlos, Weinkellerei Wegenstein, Herbert Toifl, Geschäftsführer Weinkellerei Wegenstein, Werner Rosenberger, ALPLA Sales Director Austria © Robert Harson
Das Flaschenglas hat den größten CO2-Fußabdruck in der Weinproduktion. Einerseits ist die Produktion energieintensiv, anderseits belastet das hohe Gewicht der Flasche den Transport. Nach zweijähriger Entwicklung und Testung gibt es im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel bei BILLA, BILLA Plus, ADEG, Penny und Sutterlüty ab sofort den „Wegenstein-Heurigen“ in der recycelbaren PET-Flasche. Die innovative Leichtflasche mit nur 50g wird es 2025 als Pfandflasche geben, sodass eine 100%ige Sammlung und Wiederverwertung möglich wird.
„Die Idee, eine Alternative zum Flaschenglas zu suchen, entstand in der Energiekrise“, eröffnete Herbert Toifl, Geschäftsführer der zur REWE-Group gehörenden Wegenstein-Kellerei bei der gestrigen Pressekonferenz. Nun könne man eine Flasche ohne Abstriche, weder bei der Qualität des Weines noch bei der Optik, präsentieren. Die Flasche entspricht auch den lagerungsspezifischen Anforderungen für Weinbehältnisse und soll eine Lagerung des Weines von bis zu zwei Jahren ermöglichen, betont Toifl.
An und für sich sind PET-Flaschen für Getränke Standard. Die Herausforderung für den heimischen Verpackungsspezialisten ALPLA Group bestand jedoch in der Gestaltung des Flaschenkopfes, um eine Verschließbarkeit mit dem bekannten und branchenüblichen Schraub-Verschluss BVS zu erreichen.
Leichtgewichtige Revolution und unzerbrechlich
„Jede einzelne unserer PET-Weinflaschen ist um 330g leichter als die gleichwertige 0,75l Glasflasche!“, betont Christoph Fingerlos, Projektleiter und zuständiger Qualitätsmanager bei der Weinkellerei Wegenstein, die Besonderheiten. Das sind fast zwei Kilogramm weniger Gewicht pro gängiger 6er-Verpackung. Der Carbon Footprint der neuen Wegenstein PET-Weinflasche sei damit im Vergleich zu einer Einweg-Weinglasflasche bei gleicher Füllmenge um 171g CO2 niedriger, was einer Reduktion von 38% entspricht. Bei Verwendung von wiederverwerteten PET-Flaschen sollen es sogar bis zu 50% Reduktion sein.
Die innovative Leichtflasche mit nur 50g wird es ab 2025 als Pfandflasche geben © W. Kaltzin
Weitere Umstellungen abhängig von Kundenakzeptanz
In einer ersten Testphase hätte es keine Probleme gegeben. Bei entsprechender Kundenakzeptanz im großen Maßstab werde man sukzessive weitere Produkte von Glas auf PET umstellen, kündigte Toifl an. Der Verkaufspreis für die Artikel in der PET-Flasche ist mit 2,99€ pro Flasche ident mit dem Preis in der Glasflasche. „Ab Jänner 2025 fällt im Rahmen des Einwegpfandsystems ein Pfand von 25 Cent auf die PET-Flasche an, der im Lebensmittelhandel refundiert wird. Die Flasche wird dann im Kunststoff-Recyclingprozess wiederverwertet“, fügt Fingerlos hinzu.
PET-Flaschen für alle?
Steht die neue Leichtflasche auch anderen Winzer zur Verfügung? „Noch nicht“, erklärt Sebastian Rosenberger, ALPA-Projektleiter, den Status. Die nächsten Monate steht die Innovation exklusiv Wegenstein zur Verfügung. „Erst ab Herbst können auch andere sie nutzen“, so Rosenberger. Die Nachfrage sei bereits groß, besonders aus Deutschland.
Über die Weinkellerei Wegenstein
Die Weinkellerei Wegenstein ist eine Eigenmarke der REWE International AG und bietet ein breites Sortiment an Weinen in sehr guter Qualität zu attraktiven Preisen. Weine der Weinkellerei Wegenstein sind bei BILLA, BILLA Plus, ADEG, PENNY und Sutterlüty erhältlich.
Die Weinkellerei Wegenstein arbeitet eng und auf langfristiger Basis mit österreichischen Winzern und Genossenschaften zusammen. Mit einer Gesamtproduktion von etwa 24 Millionen Flaschen Wein pro Jahr zählt die Weinkellerei Wegenstein zu den Big Playern in der heimischen Weinlandschaft.
Rund 60% des Umsatzes erwirtschaftet die Weinkellerei mit österreichischen Qualitätsweinen, welche in den Serien Basic (Sortenweine), Edition Österreich (Gebietsherkunft) Wegenstein Klassik (DAC-Herkünfte) und Reserven (Lagenweine) Ausdruck finden. 40% des Umsatzes erzielt die Weinkellerei mit Importweinen aus Italien, Spanien, Ungarn und Nordmazedonien. Der Exportanteil beträgt 50% vom Jahresumsatz.
