Bio-WinzerInnen-Tag 2022

Vorsorgemaßnahmen, Förderungen und Biodiversität

Ein Artikel von Redaktion | 03.03.2022 - 17:30

Digital, informativ und kurzweilig ging der Bio-WinzerInnen-Tag am 3. März 2022 über die Bühne, moderiert von Lea-Maria Linhart (Bio Austria NÖ und Wien) und eröffnet von Victoria Loimer (LK NÖ) und Otto Gasselich (Obmann BIO Austria NÖ und Wien).

Christian Eitler von der BBK Baden fasste für die knapp 100 Zuhörer das wesentliche der neuen EU-Bio-Verordnung zusammen. Das Inkrafttreten der neuen Verordnung verschob sich aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr nach hinten, auf den 1. Jänner 2022. Ein wesentlicher Teil des Vortrags war den neuen verpflichtenden Vorsorgemaßnahmen auf Bio-Betrieben gewidmet. Sie sollen Verunreinigungen durch unerlaubte Mittel verhindern. Zur Überprüfung möglicher Gefahrenstellen am Betrieb gibt es auf der Website der Bio Austria eine Checkliste. Eitler sprach eine klare Empfehlung aus, diese Checkliste in jedem Betrieb abzuarbeiten. Im Rahmen dieser Vorsorgemaßnahmen besteht nun auch die Pflicht für Bio-Betriebe, Grundstücksnachbarn zu informieren, dass am eigenen Grundstück biologisch bewirtschaftet wird. Diese Information kann mündlich, schriftlich, durch Beschilderung oder öffentliche Bekanntgabe erfolgen und muss für bestehende Bio-Betriebe bis zum Vegetationsbeginn 2023 abgeschlossen sein sowie zu jeder neuen ÖPUL-Periode erneuert werden. Noch sind einige Fragen zur praktischen Umsetzung der neuen Regelungen offen.

Außerdem gab Eitler einen Einblick in Förderungen ab dem Inkrafttreten der neuen GAP 2023. Gravierende Änderungen zum bereits bestehenden System gibt es soweit ersichtlich keine. Es wird wieder eine eigene Regelung für die biologische Wirtschaftsweise geben. Details stehen allerdings noch nicht zur Gänze fest.

Reinhard Zöchmann, Weinbaupräsident von Niederösterreich zeigte kurze Einblicke in aktuelle Zahlen der Weinwirtschaft. Er erklärte die Neugründung des „Ausschuss Bio-Weinbau“, einem Ausschuss des Bundesweinbauverbandes. Mitglieder sind Vertreter aus den Regionalen Weinkomitees, von Bio Austria und Demeter. Den Vorsitz übernimmt Johann Stadlmann, Stellvertreter ist Markus Huber. Zöchmann stellte außerdem das neue Salon-Konzept kurz vor, in dem mehr auf Herkunftsmarketing gesetzt wird. Dazu wird es eine Online-Präsentation der ÖWM geben: 21. März, 16:00 Uhr.

Sabrina Dreisiebner-Lanz (Bio Ernte Steiermark) gab einen Überblick über die Förderung von Biodiversität im Weinbau. Seit vergangenem Jahr ist die Biodiversitätsrichtlinie der Bio Austria in Kraft. Die Broschüre dazu ist auf der Website der Bio Austria verfügbar. Darin sind Maßnahmen, die in der Praxis im Weingarten angewendet werden sollen, beschrieben. Seit heuer gibt es auch einen digitalen Biodiversitätsrechner, der alle fördernden Maßnahmen bepunktet. Ab 2023 müssen Bio-Austria-Betriebe eine Mindestpunkteanzahl erreichen.