Dr. Reinhard Eder präsentierte bei der Klosterneuburger Hefetagung Rotwein als weniger bekömmlich als Weißwein
Verursacht Weißwein oder Rotwein mehr Gastritis? Diese Frage würden die meisten wohl intuitiv mit „Weißwein“ beantworten. Rund 20% der Bevölkerung haben bereits an ärztlich diagnostizierter Gastritis gelitten.
Dr. Reinhard Eder, Direktor der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, stellte bei der Hefetagung Ende August in Klosterneuburg die Ergebnisse neuer Untersuchungen vor, die genau das Gegenteil beweisen: „Beim Konsum von Rotwein wird mehr und schneller Magensäure produziert, somit ist er weniger bekömmlich als Weißwein.“ Die Ergebnisse wurden mit zwei unabhängigen Methoden (In-Vivo-Versuche mit Heidelberger Sonde sowie In-Vitro-Versuche) über zwei Jahre hindurch ermittelt.
Grund für das überraschende Ergebnis ist, dass nicht die Säuren im Wein, sondern ausgewählte Phenole (Catechine, Procyanidine, Syringasäure) im Rotwein die Magensäurebildung (Sodbrennen) am stärksten anregen. Dr. Reinhard Eder ergänzte: „Im fortgeschrittenen Alter nimmt aber die Magensäure generell ab. Hier kann Rotwein die Verdauung unterstützen.“