Zwei findige Unternehmer aus dem Waldviertel produzieren mit ihrer ersten Kamptaler Essigmanufaktur in Langenlois 20 verschiedene Essigsorten aus lokalen Weinen, Kräutern und Früchten. Was Leopold Groiss und Johann Feigl vor fünf Jahren noch als "lustige Idee” empfanden, hat sich längst als erfolgspendende Marktlücke entpuppt. Gourmethändler, wie Dallmayr in München, heimische Vinotheken und Feinkostläden und neuerdings auch der Lebensmitteldiskonter Hofer, stehen auf der Kundenliste der beiden Waldviertler. "Wir waren vor Jahren auf der Suche nach einem Zusatzprodukt zum Wein und haben dabei herausgefunden, dass schon der kaiserliche Hof mit Essigen aus Langenlois beliefert wurde. Weil es niemanden mehr gab, der sich auf die Essigproduktion verstand, haben wir damit ganz neu angefangen", berichtet Essigmacher Johann Feigl dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Begonnen haben die beiden Männer mit der Essigerzeugung aus sortenreinem Grünen Veltliner, Riesling und Zweigelt, die die Hauptweinsorten des Kamptales sind. Die Zubereitung von Essig aus Wein unter Zugabe von Bakterienkulturen haben Feigl und Groiss, die Absolventen der Weinbauschule in Klosterneuburg sind, von Studienkollegen in der Steiermark gelernt. Inzwischen stellen sie pro Jahr in 150 bis 500 Liter fassenden Nirosta-Gärbehältern unter dem Namen "Kamptalessig" 20.000 Liter Essig in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen her. "Von Jahr zu Jahr haben wir unsere Produktpalette erweitert, da der Erfolg nie lange auf sich warten ließ", berichtet Feigl. "Nachdem die Weinessige gut angekommen sind, haben wir damit begonnen, auch aus Früchten, wie Marillen oder Quitten, Essige zu machen. Unser Bärlauchessig wurde sogar mit einer Goldmedaille prämiert", teilt Feigl mit.
Fünf der 20 Essigsorten sind in Bioqualität zu haben. Die sauren Flüssigkeiten werden vorzugsweise in Viertelliter-Flaschen abgefüllt, denn "wir wissen, dass die Kunden gern mehrere Essige zu Hause haben, damit sie je nach Salat und Laune immer einen anderen Geschmack wählen können," so Feigl.