Bürgermeister Thomas Steiner zeigte sich erfreut über die lokale Rarität, die auch als Schwarzer Muskateller bekannt ist: „Für Eisenstadt ist es eine besondere Ehre, dass eine Rebsorte den Namen unserer Stadt trägt. Das zeigt, welch große Bedeutung der Weinbau hier seit Jahrhunderten hat.“
Die Geschichte des „Muscat Noir Eisenstadt“ reicht zumindest bis in das Jahr 1837 zurück. Historischen Schriften zufolge war sie in der Region um Eisenstadt einst weit verbreitet, bevor sie in Vergessenheit geriet. Die blaue Traubensorte stammt vom Gelben Muskateller ab, ergibt aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften allerdings keinen Rotwein, sondern eher helle Weiß- oder Roséweine mit feinen Muskatnoten.
Dank der Forschungsarbeiten des lokalen Winzers Franz Xaver Lehner, dem langjährigen Obmann des Weinbauvereins Eisenstadt, wurde der burgenländische Schwarze Muskateller vor einigen Jahren wiederentdeckt und rekultiviert. Die ersten Reben der alten Sorte wurden 2020 von Erwin Tinhof neu ausgepflanzt. Er sei gleich Feuer und Flamme dafür gewesen, sich in dem Projekt einzubringen, kommentierte Tinhof. „Ich war fasziniert, weil ich anfangs weder über die Historie des Weins bzw. der Rebsorte Bescheid wusste, noch, dass es so etwas überhaupt gibt. Mir ist international keine Rebsorte bekannt, die den Namen einer Stadt trägt.“
Die Präsentation des ersten Weins aus Muscat Noir Eisenstadt war für beide Winzer ein stolzer Moment. „Dieser Wein ist mir ein besonders Anliegen. Ich habe da mein Herzblut reingesteckt,“ so Lehner. Der erste Jahrgang des Muscat Noir wurde in 100 Magnumflaschen gefüllt und im Zuge des Stadtjubiläums für karitative Zwecke verkauft.