Vereinbarung unterzeichnet

Wasser für den Osten?

Ein Artikel von Redaktion | 03.09.2024 - 14:23
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© NLK Pfeffer

Die 2021 vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft veröffentlichte Studie „Wasserschatz Österreichs“ zeigte, dass eine nachhaltige Wasserverfügbarkeit im Osten Österreich von großer Bedeutung ist. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bgld.-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wollen zukünftig an einem gemeinsamen Strang ziehen und Lösungsstrategien für die Nutzung und Sicherung der Wasserressourcen in der Ostregion erarbeiten.

Die Grundsatzvereinbarung zielt darauf ab, umfassende Bewirtschaftungsstrategien zu entwickeln, die sowohl regionalen Bedürfnissen Rechnung tragen, als auch Einsparungspotenziale und Verbesserungsmöglichkeiten berücksichtigen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anpassung der Landwirtschaft an die veränderten klimatischen Bedingungen und auf einem sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser. Weitere Maßnahmen umfassen die Entwicklung einer überregionalen Wasserinfrastruktur und die Sicherstellung der landwirtschaftlichen Produktion durch Bewässerung. Bei den Planungen werden die jeweiligen wasserwirtschaftlichen Verhältnisse, wie z.B. die Größe und Ergiebigkeit der vorhandenen Grundwasserkörper, die Abflussverhältnisse der Fließgewässer, vorhandene wasserabhängige Landökosysteme und Seen, sowie bestehende Wassernutzungen und Wasserversorgungsinfrastruktur, berücksichtigt. Oberste Priorität hat dabei die nachhaltige Trinkwasserversorgung. Als erstes überregionales Projekt soll außerdem die Zuleitung von Donauwasser in die Ostregion in Niederösterreich südlich der Donau und in das nördliche Burgenland im Rahmen einer Machbarkeitsstudie entwickelt werden.

„Wir müssen damit rechnen, dass es neben immer häufigeren Unwettern auch vermehrt zu Trockenperioden im Osten Österreichs kommen wird. Deshalb werden wir langfristige Lösungen für die niederschlagsarmen Regionen im Osten Niederösterreichs und im nördlichen Burgenland entwickeln. Wir werden nun verschiedene Lösungsstrategien umfassend auf ihre ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen prüfen und erarbeiten“, so Bundesminister Norbert Totschnig anlässlich der Unterzeichnung.

NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Wir wollen überregionale Versorgungsleitungen planen, um Donauwasser in die niederschlagsarmen Räume im Osten nördlich und südlich der Donau zuzuleiten, damit die verschiedenen Wasserbedarfe der Zukunft nachhaltig gedeckt werden können. Gemeinsame Umsetzungskonzepte und Finanzierungsansätze sollen jetzt erarbeitet werden.“

Aus Sicht des Burgenlands bewertet man die Grundsatzvereinbarung als wichtiges Signal der Gemeinsamkeit bei einer Zukunftsfrage für den gesamten Osten – speziell mit der Zielsetzung, eine Zuleitung von Donauwasser in die Ostregion in Niederösterreich südlich der Donau und in das nördliche Burgenland zu planen. „Wir sind uns über die nationale und internationale Bedeutung einzigartiger Lebensräume wie des Neusiedler Sees oder der Sodalacken des Seewinkels einig. Daher eint uns auch die Zielsetzung, dass es Maßnahmen zur klimawandelbedingten Sicherung der Wasserressourcen im Osten Österreichs und zur Absicherung dieser Lebensräume braucht“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.