KAMPF GEGEN KIRSCHESSIGFLIEGE

Erste Eiablagen in der Steiermark

Ein Artikel von DI Barbara Friedrich | 05.09.2022 - 11:19

Besonders gefährdet sind Rotweinsorten wie z.B. Blauer Zweigelt und St. Laurent, aber auch andere Sorten wie Muskateller und Sauvignon Blanc können von einem Kirschessigbefall betroffen sein. In Anlagen mit verletzten Beeren (Hagelschlag, Oidium, Botrytis etc.) kann es auch bei anderen Sorten zu einem verstärkten Auftreten der Kirschessigfliege kommen.

Ein zugelassenes Mittel mit effizienter Wirkung ist SpinTor. Das Produkt hat eine Wartezeit von 14 Tagen und ist auch für Biobetriebe und Insektizidverzichtsbetriebe einsetzbar (falls von Verbandsrichtlinien zugelassen). Jedoch ist zu berücksichtigen, dass SpinTor bienengefährlich ist und eine geringe Regenbeständigkeit aufweist.

Karate Zeon wurde heuer bis maximal 30. September 2022 zugelassen. Es darf höchstens einmal im Jahr und nur in die Traubenzone appliziert werden (Aufwandmenge 75 ml/ha). Dabei ist ein Netzmittelzusatz möglich. Das Produkt ist bienengefährlich, nicht Nützlings-schonend und die Wartezeit beträgt sieben Tage.

Blühende Begrünungen sind vor einer Behandlung mit SpinTor oder Karate Zeon zu mulchen. Die Mittel dürfen nur in den Abend- oder Morgenstunden außerhalb der Bienenflugzeit eingesetzt werden. Vorbeugende Behandlungen in Anlagen ohne Kirschessigfliegenbesatz sind wirkungslos und fördern eine Resistenzbildung. Beide Mittel sind grundsätzlich mit Kumar kombinierbar. Dabei soll maximal eine 0,8 bis 1%-ige Konzentration verwendet, höchstens 5 kg/ha ausgebracht und kein Netzmittelzusatz hinzugefügt werden. Die Wartezeit beträgt einen Tag. Bei SpinTor wird allerdings eine Soloanwendung empfohlen.

Die Autorin

DI Barbara Friedrich, Arbeitsgruppe Pflanzenschutz, HBLA und BA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg
E-Mail: barbara.friedrich@weinobst.at