Belasteter Wein in Sachsen

Ein Artikel von red. | 13.02.2016 - 16:05

Ende Jänner hatten die deutschen Behörden in Sachsen 4.000 Liter Wein aus Goldriesling-Trauben für den Verkauf gesperrt, da eine Belastung mit dem Pflanzenschutzmittel Dimethoat festgestellt worden war. Der Wein, der nun entsorgt werden muss, war nicht in den Handel gelangt, da das nicht für den Weinbau zugelassene Insektizid bereits im vergangenen Herbst bei einer Routinekontrolle im Traubenmost gefunden worden war.
Betroffen war vorerst ein Weingut im Landkreis Meißen, das Goldriesling-Trauben von zwei Lieferanten zugekauft hatte. Einige Tage später hat diese Kellerei einen möglicherweise ebenfalls belasteten Müller-Thurgau 2015 zurückgerufen.

Der Weinbauverband Sachsen riet vor allem Betrieben, die Trauben von anderen Erzeugern zukauften, zu freiwilligen Kontrollen. Nun haben erste Untersuchungsergebnisse auch bei der Winzergenossenschaft Meißen, die mit 145 Hektar ein Drittel der sächsichen Anbaufläche bewirtschaftet, auf mit Dimethoat belastete Weine im Jahrgang 2015 hingewiesen. Die Bestätigung durch ein akkreditiertes Labor müsse noch erfolgen – die Weine würden bis dahin im Tank verbleiben.

Dimethoat darf im Obstanbau (z.B. Kirschen), nicht aber im Weinbau verwendet werden. Es war darüber spekuliert worden, ob das Insektengift von einer Obstplantage auf die Trauben abgedriftet sein könnte. Dies scheint nun ausgeschlossen. „Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine Direktbespritzung“, teilte Kerstin Thöns, Sprecherin des Landratsamtes Meißen, mit. Die Untersuchungen laufen weiter.