Am Beginn der Traubenwelke ist das Stielgerüst noch intakt, später beginnt auch das Stielgerüst zu nekrotisieren und die ganze Traube ist betroffen. Am Ende der Welke bleiben Beeren mit wenig Zucker und viel Säure zurück, die Trauben können nicht verarbeitet werden und verursachen einen nennenswerten Ernteausfall.
Verschiedene Winzer, sowohl in Niederösterreich als auch im Burgenland, melden heuer Ausfälle bis zu 40% aufgrund der Traubenwelke. Für manche Betriebe gilt Österreichs rote Nationalsorte aufgrund des immer wieder auftretenden Problems bereits als Auslaufmodell. Denn auch bestens gepflegte und ertragsreduzierte Anlagen, etwa durch Traubenteilung, sind betroffen.
Die Ursachen der Welke sind zum Teil bzw. theoretisch bekannt (physiologische Störungen rund um den Nährstoff Kalium). Da es sich aber eher um einen Ursachenkomplex handelt, ist die Behandlung nicht so einfach. Dem Weinbauexperten Dr. Ferdinand Regner zufolge dürfte heuer das Problem am extremen Wechsel von zu wenig und zu viel Wasser liegen, also der rasche Wechsel von Witterungsextremen die Problematik verschärfen.
Nicht verwechselt darf die Traubenwelke mit der Stiellähme werden: Erste Symptome sind dort dunkle, scharf abgegrenzte nekrotische Stellen am Stielgerüst.
Die Redaktion von DER WINZER wird versuchen, das Thema in den nächsten Monaten genauer zu beleuchten.