In den USA werden die Richtlinien für Essen und Trinken alle fünf Jahre unter der Verantwortung des Gesundheits- und Sozialministeriums sowie des Landwirtschaftsministeriums überprüft und überarbeitet. Dabei werden Expertenkommissionen eingesetzt und für die Bewertung einzelner Lebensmittel Studien in Auftrag gegeben oder mitfinanziert. Nun kam ans Licht, dass bei mehreren der für die Richtlinien verwendeten Studien Ungereimtheiten bis hin zu „schweren Mängeln“ festgestellt wurden, berichten internationale Medien. Die mangelhaften Studien beziehen sich zum Teil auch auf den Alkoholkonsum und sind daher wahrscheinlich in die Gesundheitsbewertungen für Wein miteingeflossen.
Konkret bemängelt werden etwa bei einer Studie der National Academies of Science, Engineering and Medicine, für die der Kongress 1,3 Mio. Dollar bereitgestellt hat, „ungewöhnliche Methoden, die das Ergebnis potenzieller Verzerrungen sind“. Beispielsweise werden Daten über Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch verwendet, die nichts mit den direkten Folgen für die Gesundheit der Verbraucher zu tun haben. Bei einer anderen Studie sehen die Kongressmitglieder Interessenskonflikte der Studienersteller. Allgemein fehle im Expertenausschuss ein Kardiologe, kritisieren die Unterzeichner des offenen Briefs weiter. Eine Expertenmeinung über positive und negative Auswirkungen von Weinkonsum auf das Herz sei im Diskurs wichtig.
Anti-Wein-Bashing in Europa
In Europa hat sich gegen das vielseitige Wein-Bashing die Initiative Vitaevino gegründet. Ziel der Kampagne europäischer Weinunternehmer und Weinbauverbände ist die Stärkung der europäischen Weinbranche. Die „Deklaration zur Unterstützung der bedrohten Weinkultur“ der Kampagne VITÆVINO kann auf der Website vitaevino.org unterzeichnet werden.