Die ersten Auswertungen der Messstationen, die viertelstündliche Werte zu Luft- und Blattfeuchte, Temperatur und Niederschlag liefern, können bereits auf der neu angelegten Webseite www.climvino.eu abgerufen werden.
„Weinkrankheiten kennen keine Grenzen, deshalb haben wir uns zu diesem gemeinsam Projekt entschlossen, um dank der Auswertungen der Ergebnisse der regional stationierten Messgeräte den Winzern jene Daten in die Hände zu geben, die sie für eine ökologische und effiziente Bewirtschaftung ihrer Weingärten benötigen“, erklärt Dipl.- Ing. Richard Schönstein. Im Herbst 2019 wurden in Österreich 23 Stationen in Betrieb genommen, jetzt kann dank der permanent anfallenden Messdaten die Optimierung der Weinbehandlung vorgenommen werden. Das Bundesamt für Weinbau (BAWB) analysiert bei allen Standorten das Vorhandensein von Nematoden, Bakterien und Viren an Pflanzen. Es wird auch wöchentlich die Phänologie der Rebstöckein der Nähe der Messgeräte erhoben. In den nächsten Monaten werden weitere 25 Stationen in der Slowakei in Betrieb genommen.
Bestimmung des optimalen Spritzzeitpunkts
Die kleinräumigen, viertelstündlichen Messungen der Luft- und Blattfeuchte, Temperatur und Niederschlag liefern wesentliche Daten zum Mikroklima der Region und ermöglichen durch die Bestimmung des optimalen Spritzzeitpunktes einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. So können der Bestand und die Gesundheit der Weinstöcke besser abgesichert und die Qualität der Trauben verbessert werden. Eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel um mehr als 50 Prozent ist durchaus denkbar.
Neben den positiven ökologischen Effekten, sind aber auch die ökonomischen Auswirkungen wesentlich. Zudem können die Rückstände in Produkt, Boden und Wasser ebenso verringert werden können. Das Forschungsprojekt ClimVino startete Anfang 2019 und wird voraussichtlich bis Oktober 2022 laufen. Es wird von der EU im Rahmen des Interreg-Programs gefördert.
Infos: www.climvino.eu