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KI-Projekte finanziert

Land NÖ investiert in Weinbau-Forschung

Ein Artikel von Redaktion | 19.01.2025 - 17:01

Zwei neue Forschungsprojekte, gefördert aus dem FTI-Call Angewandte Forschung des Fonds der Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategie des Landes Niederösterreich, beschäftigen sich mit drei der problematischsten Krankheiten des Weinbaus: Dem Echten und Falschem Mehltau sowie der Traubenwelke.

In einer Ausschreibung kommentierte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, das Land Niederösterreich finanziere „angewandte Forschungsprojekte, um zu Lösungen von aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen beizutragen und damit auch den Wirtschaftsstandort Niederösterreich zu stärken.“

LK-Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager zeigte sich erfreut über die Finanzierung der Forschungsprojekte: „Die Unterstützung unserer Winzerinnen und Winzer durch innovative Forschung ist ein wesentlicher Schritt, um die Herausforderungen im Weinbau nachhaltig zu meistern.“

Vinepredict: KI-basierte Prognosemodelle für Echten und Falschen Mehltau

Das Projekt „Vinepredict“ wurde von der Gruppe Wein & Obst Klosterneuburg RTD eingereicht und will mithilfe von Künstlicher Intelligenz neue Prognosemodelle für Oidium und Peronospora entwickeln. Bisherige Modelle basieren auf großräumigen Wetterdaten, welche jedoch nicht notwendigerweise den Befallsdruck in einzelnen Weingärten wiederspiegeln.

Es soll untersucht werden, inwieweit die Vorhersage des Krankheitsverlaufs standortspezifisch und Tage im Voraus möglich ist. Das Ziel ist ein punktgenauerer und effizienterer Pflanzenschutz. „Der Einsatz von Blattfeuchtesensoren in der Laubzone, die durch den Einsatz von KI kleinregionale und bewirtschaftungsbezogene Gegebenheiten berücksichtigen, sollen einen weiteren Beitrag zur Umweltschonung liefern,“ so Projektleiter DI Christian Redl.

Das Forschungsvorhaben läuft bis Ende 2027 und ist mit rund 350.000 Euro gefördert.

BAISIQ - Image-based quantification of berry shrivel in vineyards using explainable AI

Das von DI Dr. Michaela Griesser an der Universität für Bodenkultur (Standort Tulln) geleitete Projekt „BAISIQ“ soll mittels bildgebender Verfahren und künstlicher Intelligenz das Auftreten von Traubenwelke verlässlich und standardisiert abschätzen. Hierfür soll eine interdisziplinäre Gruppe von Pflanzenphysiologen, Informatikern und Technikern Möglichkeiten finden um das Auftreten von Traubenwelke zu quantifizieren. Es werden auch Optionen zur Früherkennung untersucht.

„Ziel des Projektes ist es, eine Möglichkeit zur Diagnose zu entwickeln, die eine Ertragsschätzung ermöglicht, sodass Winzerinnen und Winzer frühzeitig Lese- und Verarbeitungsentscheidungen anpassen können,“ so die Projektleiterin. Das Vorhaben wird mit rund 360.000 Euro gefördert.